10.10.2023 | Die Verkaufsmaschine

Mach es doch anders: Von den Vorteilen zur Umsetzung deines Franchisesystems

Hast du jemals davon geträumt, dein eigenes Unternehmen zu führen? Vielleicht hast du bereits ein erfolgreiches Unternehmen und möchtest es weiter ausbauen. Dann bist du wahrscheinlich schon, wie viele meiner bisherigen Kunden – Cotidiano, Ciao Bella, Ruff’s Burger, Le Burger, Taflo, Kenny’s – auf das Konzept des Franchise-Systems gestoßen. In diesem Artikel werden wir weiter in die Welt des Franchising eintauchen und die vielen Vorteile, die es sowohl für Franchisegeber als auch für Franchisenehmer bietet, die verschiedenen Arten von Franchisesystemen, die für die Einführung eines solchen Systems erforderlichen Schritte, den idealen Zeitpunkt für die Erwägung dieses Weges und die wesentlichen Voraussetzungen für den Erfolg untersuchen. Wir haben also viel vor. Los geht’s!

Vorteile für Franchisegeber:innen

Was Franchise genau ist und woher es kommt, habe ich bereits im oben verlinkten Beitrag thematisiert. Daher möchte ich hier direkt einsteigen. Fassen wir noch einmal zusammen, welche Vorteile ein Franchise-System für Franchise-Geber:innen parat hält.

Schnelle Expansion: Einer der verlockendsten Vorteile des Franchisesystems ist die Möglichkeit, schnell zu wachsen. Stell dir vor, dass deine Marke in neuen Märkten und Regionen Fuß fasst, und das alles dank motivierter Franchisenehmer:innen, die sich deiner Vision genauso verschrieben haben wie du selbst.
Stell dir Folgendes vor: Ein kleines Café, das in einem ruhigen Viertel begann, ist heute eine beliebte internationale Kette. Diese Expansion wurde durch Franchising ermöglicht, da Unternehmer:innen auf der ganzen Welt das Potenzial dieser Marke erkannten und sie in ihre Gemeinden brachten.
Gemeinsames Risiko: Wenn du dich für Franchising entscheidest, ruht die finanzielle Last nicht allein auf deinen Schultern. Die Franchisenehmer:innen investieren ihr eigenes Kapital, um einzelne Einheiten deines Unternehmens zu eröffnen und zu betreiben. Dieses geteilte Risiko verringert dein persönliches Risiko und bietet ein Sicherheitsnetz für den Fall, dass ein bestimmter Standort nicht die erwartete Leistung erbringt.
Markenaufbau: Der Aufbau einer starken Marke erfordert Zeit und Mühe, aber mit Franchising kann der Bekanntheitsgrad und das Ansehen deiner Marke in die Höhe schnellen. Und warum? Weil sich die Franchisenehmer:innen an dieselben Standards halten, eine gleichbleibende Qualität gewährleisten und die Richtlinien deiner Marke genau befolgen.
Nehmen zum Beispiel ein berühmtes Burger-Franchise-Unternehmen: Wenn wir irgendeine Filialen weltweit besuchen, können wir dank der strikten Einhaltung der Markenstandards den gleichen Geschmack und das gleiche Erlebnis erwarten.
Sicheres Einkommen: Der Betrieb eines Franchisesystems kann für Franchisegeber:innen eine zuverlässige und stetige Einnahmequelle darstellen. Franchisenehmer:innen zahlen anfängliche Franchisegebühren und laufende Lizenzgebühren im Austausch für das Recht, unter deiner etablierten Marke zu arbeiten.
Lokale Kompetenz: Franchisenehmer:innen haben oft ein tiefes Verständnis für ihre lokalen Märkte. Sie kennen die Gemeinde, die Kultur und die Vorlieben ihrer Kundinnen und Kunden. Dieses lokale Fachwissen kann von unschätzbarem Wert sein, wenn es darum geht, deine Marke an verschiedene Regionen anzupassen.

Vorteile für Franchisenehmer:innen

Alles klar. Franchise ist also ein überaus erfolgsversprechender zugang für Unternehmen, die eigene Idee, Positionierung und Faszination für ein Thema einfach und effektiv zu verbreiten. Aber wie sieht es mit den Vorteilen für die Franchise-Nehmer:innen aus?

Erprobtes Geschäftsmodell: Die Gründung eines Unternehmens aus dem Nichts kann riskant und schwierig sein. Aber als Franchisenehmer:in profitierst du von einem bewährten Geschäftsmodell mit einer Erfolgsbilanz. Du bekommst im Wesentlichen einen Fahrplan zur Rentabilität gleich mit dazu. Franchisenehmer:innen fangen nicht bei Null an, sondern folgen einem bewährten Erfolgsrezept.
Schulung und Unterstützung: Franchisegeber:innen bieten in der Regel umfassende Schulungen und laufende Unterstützung an. Du bist niemals alleine, stattdessen erhältst du während deines gesamten Weges Anleitung und Unterstützung.
Marketing und Markenbekanntheit: Der Aufbau einer Marke von Grund auf kann ein harter Kampf sein. Als Franchisenehmer:innen profitieren wir von den Marketinganstrengungen unseres Mutterunternehmens. Die Kunden vertrauen der bekannten Marke und lassen sich auf sie ein.
Größenvorteile: Franchisenehmer:innen genießen oft Kostenvorteile, die sich aus der Zugehörigkeit zu einem größeren Netzwerk ergeben. Großeinkäufe, gemeinsame Ressourcen und gemeinsame Marketinganstrengungen können zu Kosteneinsparungen führen.
Unternehmerische Chance: Franchisenehmer:innen arbeiten zwar im Rahmen einer etablierten Marke, sind aber dennoch unabhängig und führen ihr eigenes Unternehmen. Es ist, als hätte man ein Sicherheitsnetz, während man seine unternehmerischen Träume verfolgt.

Welche Typen von Franchisesystemen gibt es

Vorteil an Vorteil gereiht, könnte man gleich losstürmen und sich entweder selbstständig machen oder eom Franchise-System aufziehen. Aber bevor es soweit kommt, sollten wir uns Gedanken darüber machen, welche Art von Franchise für uns die richtige ist. Denn es gibt mehr als einen Typ:

Produktvertriebs-Franchise: Bei dieser Art von Franchise stellt der Franchisegeber den Franchisenehmern Produkte zur Verfügung, die diese dann an einem bestimmten Standort verkaufen. Dieses Modell ist häufig in Branchen wie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie anzutreffen, wo das Produkt selbst im Vordergrund steht.
Geschäftsformat-Franchise: Franchisesysteme im Geschäftsformat sind umfassender. Franchisenehmer erhalten ein komplettes Geschäftsmodell, einschließlich Markenbildung, Systeme und laufende Unterstützung. Dieses Modell ist in Branchen wie Fast Food, Einzelhandel und Bildung weit verbreitet.
Master-Franchise: Ein Master-Franchisenehmer erhält das Recht, innerhalb eines bestimmten Gebiets Unterfranchisen zu vergeben. Er wird im Wesentlichen zur Mittelsperson zwischen dem Franchisegeber und den einzelnen Franchisenehmern in diesem Gebiet. (Dieses Modell kommt etwa bei Autovermietungsunternehmen häufiger vor. )

Es macht also durchaus Sinn, sich vorab umfassend beraten zu lassen, bevor man sich „blind“ in ein Franchisesystem stürzt.

Wann man ein Franchisesystem in Betracht ziehen sollte

Nun stellt sich die Frage, wann du den Übergang zu einem Franchisesystem in Betracht ziehen solltest. Schließlich braucht es gewissen Voraussetzungen. Hier sind einige wichtige Indikatoren:

Erfolgsbilanz: Dein Unternehmen sollte eine erfolgreiche und rentable Geschichte haben. Potenzielle Franchisenehmer wollen ein bewährtes Modell sehen.
Starke Nachfrage an mehreren Standorten: Wenn dein Produkt oder deine Dienstleistung in verschiedenen Märkten oder Regionen nachgefragt wird, ist dies ein Zeichen dafür, dass Franchising eine sinnvolle Expansionsstrategie sein kann.
Einzigartiges und reproduzierbares Leistungsversprechen: Dein Unternehmen sollte etwas Einzigartiges oder Wertvolles anbieten, das an verschiedenen Standorten repliziert werden kann. Dabei kann es sich um ein bestimmtes Produkt, eine Dienstleistung oder einen Ansatz handeln, der dich von der Konkurrenz abhebt.
Ressourcen für die Unterstützung: Du brauchst die Ressourcen und die Infrastruktur, um Franchisenehmer:innen effektiv zu unterstützen. Dazu gehören Schulungen, laufende Unterstützung und Marketinghilfe.

Anforderungen an Franchisegeber

Franchising bietet zwar Vorteile, aber auch Verantwortung mit sich. Daher solltest du auch als Franchiseanbieter:in wichtigen Anforderungen entsprechen:

Ausreichendes Kapital: Du benötigst die finanziellen Mittel, um das Franchisesystem aufzubauen, Schulungsprogramme zu entwickeln, Marketingmaterial zu erstellen und Franchisenehmer zu unterstützen. Hast du dieses Kapital oder kannst du es aufstellen?
Rechtskonformität: Stelle sicher, dass du in allen Aspekten des Franchising rechtskonform bist. Arbeite eng mit Franchise-Anwälten zusammen, um einen umfassenden Franchise-Vertrag zu entwerfen, der sowohl deine Interessen als auch die der Franchise-Nehmer schützt.
Effektive Schulungsprogramme: Entwickle Schulungsprogramme, die den Franchisenehmern das Wissen und die Fähigkeiten vermitteln, die sie benötigen, um ihr Geschäft erfolgreich zu führen.
Verpflichtung zur Markenkonsistenz: Die Aufrechterhaltung der Markenkonsistenz ist im Franchising entscheidend. Deine Marke ist dein wertvollstes Gut. Sorgen also dafür, dass sich alle Franchisenehmer:innen an deine Markenstandards halten und vor allem – sei klar in deiner Positionierung, bevor du ins Franchising gehst.
Eigenes Support-Team: Richte ein spezielles Supportteam oder eine Abteilung ein, an die sich Franchisenehmer wenden können, wenn sie Hilfe benötigen. deine Mitarbeitenden sind in der Franchise dein wertvollstes Kapital!

Alles geklärt und bereit? Dann geht es jetzt um die Umsetzung eines Franchisesystems.

Implementierung und Umsetzung eines Franchisesystems

Jetzt, da du ein klareres Bild von den Vorteilen des Franchising hast, wollen wir uns ansehen, was es braucht, um ein Franchisesystem zu entwickeln. Wir schauen us an, wie du aus deinem bestehenden Unternehmen Schritt für Schritt ein Franchisesystem machst:

Entwickle ein solides Geschäftsmodell: Bevor du Franchising betreiben kannst, sollte dein Unternehmen über eine nachgewiesene Erfolgsbilanz, robuste Systeme und gut dokumentierte Prozesse verfügen. Stellen sicher, dass dein Modell nicht nur erfolgreich, sondern auch reproduzierbar ist. Nehmen wir eine trendige Saftbar als Beispiel, die sich einen treuen Kundenstamm erarbeitet hat. Die Gründer entscheiden sich für Franchise, nachdem sie ihre Rezepte und Abläufe perfektioniert haben. So gehen sie in die Explansion.
Rechtlicher Rahmen: Lass dich unbedingt von Franchise-Anwälten beraten, um einen umfassenden Franchise-Vertrag zu erstellen, der die Rechte, Pflichten und finanziellen Vereinbarungen zwischen dir und deinen Franchise-Nehmern regelt. Es ist wichtig, dass beide Parteien rechtlich abgesichert sind.
Betriebshandbücher: Erstelle detaillierte Betriebshandbücher, die dem Franchisenehmer:innen als Leitfaden dienen. Diese Handbücher sollten alles abdecken, vom täglichen Betrieb bis hin zu den Standards für den Kundenservice. Denke etwa an ein erfolgreiches Nachhilfe-Franchiseunternehmen, das seinen Franchisenehmern eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verfügung stellt, wie sie ihre Zentren effektiv einrichten und betreiben können.
Franchisenehmer-Schulung: Bereite umfassende Schulungsprogramme vor, um die Franchisenehmer:innen mit den Fähigkeiten und Kenntnissen auszustatten, die sie für ihren Erfolg benötigen. Diese Schulungen sollten sowohl die technischen Aspekte des Geschäftsbetriebs als auch die Werte und die Kultur Ihrer Marke abdecken.
Marketing-Unterstützung: Die Erstellung von Marketingmaterialien und -strategien, mit denen Franchisenehmer für ihr Geschäft werben können, ist von entscheidender Bedeutung. Geb deinen Partnern die Instrumente an die Hand, die sie benötigen, um Kunden zu gewinnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorteile eines Franchise-Systems sowohl für Franchisegeber als auch für Franchisenehmer zahlreich und verlockend sind. Franchise bietet die Möglichkeit einer schnellen Expansion, eine Risikoteilung und den Vorteil eines bewährten Geschäftsmodells. Ganz gleich, ob du erwägst, ein Franchise-Unternehmen zu gründen oder sich einem bestehenden anzuschließen, die Welt des Franchising bietet zahlreiche spannende Möglichkeiten für unternehmerischen Erfolg. Tauchen also ein, recherchiere und erkundige dich über die Möglichkeiten, die dich in der Welt des Franchising erwarten!

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Dein Bernhard Kloucek
Verkaufsprofi und Faszinationsexperte für Handel, Gastronomie und Franchise.